Der Digital Learning Day bei C.C.Buchner21 in Bamberg

Teil 1

Am 23. Mai 2019 fand zum ersten Mal der Digital Learning Day in Bamberg statt.
Eingeladen hatte C.C.Buchner21, ein Unternehmen der Bamberger Verlagsgruppe, welches sich sich darauf spezialisiert hat, passgenaue Konzepte und Lösungen in höchster Qualität für das digitale Lernen gemeinsam mit seinen Kunden und für seine Kunden zu entwickeln.
Neugierig und gespannt darauf, was mich erwartet, setzte ich mich morgens in den ICE nach Bamberg und erfuhr in Berlin, verwundert über eine halbstündige Fahrpause im Hauptbahnhof, dass wir eine Stunde früher losgefahren seien, damit wir Bamberg pünktlich erreichen. Die Bahnlogik ist von bestechender Klarheit. So kam ich doch rechtzeitig zur Veranstaltung und wurde sehr herzlich empfangen.

Zum Auftakt stellten die beiden Geschäftsführer Christopher Schell und Andreas Gerster C.C.Buchner21 als Full Service Anbieter im Bereich digitaler Bildung vor und betonten die wichtige Rolle von Methodik und Didaktik als Basis interaktiver und webgestützer Lernanwendungen.

Den Eröffungsimpuls zu den Herausforderungen der Digitalisierung gab dann Dr. Harald Bender. Er versetzte uns zu Beginn seines Vortrags in das Jahr 2025, bei dem „Carl“, ein „neuer Mitarbeiter“ von ccb21, sich dafür bedankte, dass sich das Unternehmen bei ihm beworben habe und ihm mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sofort Antworten auf seine Fragen geben konnte. So entschied sich Carl dafür, Teil des Teams zu werden. Dr. Bender zitierte Prof. Dr. Rolf Reineke mit der Aussage, dass Business Transformation eine fundamentale Wende in der Beziehung von Unternehmen zu Einzelpersonen und zu seinem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld bedeute. In der Transformation würden alle Beziehungen der Unternehmen neu definiert.

Was bedeutet das nun für das digitale Lernen?
Die Zukunft wird immer weniger vorhersehbar. Kompetenzentwicklung und damit einhergende Bildungsanforderungen sind damit immer weniger planbar. In diesem Kontext auf das Modell der VUCA Welt zu verweisen, ist ein aus meiner Sicht treffendes und auch zielführendes Vorgehen. VUCA steht für Volatility, Uncertainty, Compexity und Ambiguity (Unbeständigkeit, Unsicherheit, Kompexität und Mehrdeutigkeit). VUCA zeigt die Herausforderungen, denen sich Unternehmen im Kontext des digitalen Wandels stellen müssen. Dazu die Aussage eines Managers eines Großunternehmens, mit dem ich im Mai dieses Jahres gesprochen habe:

„Die künstliche Intelligenz wird bei uns immer mehr Bedeutung haben. Wir wissen aber noch nicht, welche Kompetenzen die Mitarbeitenden benötigen, wenn Prozesse, die bisher durch Menschen erledigt werden, von der KI übernommen werden, da wir nicht Wissen, was die KI in welchen Umfang und in welcher Qualität übernehmen kann und wird“.

Doch was bedeutet das nun für die die Kompetenzentwicklung, die Qualifizierung und das (digitale) Lernen im Unternehmen? Die Erfolgsfaktoren sind, so stellt es Harald Bender dar: Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität. Es geht also also nicht nur um das Lernen an sich, sondern auch um einen Kulturwandel im Unternehmen. Also vernetzte und offene Strukturen sowie partizipative und agile Methoden bei der Arbeitsorganisation und beim Lernen.

Klassiche Lernplattformen müssen sich öffnen, um selbstgesteuerte Bildungs- und Entdeckungsreisen möglich zu machen. Dr. Bender betonte, dass kuratierter Content eine immer größere Rolle spielen werde: Das Kuratieren von Inhalten erlaubt es, auf von anderen erstellte Inhalte zurückzugreifen und die Inhalte, die für den eigenen Kontext wesentlich sind und dem eigenen Qualitätsanspruch gerecht werden, herauszufiltern und den Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen.

Offene Lernplattformen mit Verweisen zu Wissensdatenbanken eröffnen selbstgesteuerte Bildungs- und Entdeckungsreisen. Partizipation durch Learning Communities und User Generated Content, Aglität durch kompetenzorientierte Blended Learning-Prozesse und „Learning by Teaching“ waren die Stichpunkte des Einführungsvortrags. Das Lernen lernen sieht Harald Bender als eine weitere Herausforderung für den Erfolg von digitaler Bildung.
Insgesamt ein spannender Vortrag, der im digitalen Wandel nicht die revoutionären, disruptiven Ansätze in den Vordergrund stellt, sondern evolutionäres, schrittweises und damit flexibel anpassbares Vorgehen als Erfolgsfaktor sieht. Mir wurde deutlich, dass die Verknüpfung von langähriger Erfahrung im Bereich Lehren und Lernen im Zusammenspiel mit dem Strudel der Veränderung ein erfolgsversprechender Ansatz ist, um die Herausforderungen des digitalen Wandels in Bezug zum „Digital Learning“ gerecht zu werden. Agilität braucht ein stabiles Fundament. Das wurde auch beim Zuschauen dieses Vortrags wieder sehr deutlich.

Nach einer kurzen Pause, ging es dann weiter mit zwei parallen Workshops:
Der Workshop „Digitale Lernformate“ , moderiert von Andreas Gerster und Melanie Ziegler, und der Workshop „Lernmanagement und Lernplattformen, moderiert von Harald Bender und Stefan Köhler.

Ich entschied mich für die digitalen Lernformate, worüber ich im Teil zwei in diesem Blog berichten werde

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